Räumlich verstreute Teams sind gefordert über die Entfernung hinweg produktiv zusammenarbeiten. Verschiedene digitale Kommunikationsmedien ermöglichen das überhaupt erst.
Die digitale Führung eröffnet durch die bewusste Wahl des wirksamsten Kommunikations- und Informationskanals Chancen für kreative und proaktive Führungsinterventionen.
Welcher Kommunikationsweg gewählt wird, hängt nicht davon ab, was sich geziemt, sondern was die jeweilige Situation erfordert.
Um beim Führen auf Distanz das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren, ist folgenden Faktoren auf dem Führungsradar Beachtung zu schenken.
- Ergebnisse: Letztlich gilt es sich den vereinbarten Zielzuständen näher zu kommen. Wie weit klaffen Plan und Realität auseinander? Wo liegen die Ursachen? Welche sind beeinflussbar, welche nicht?
- Die Mitarbeitenden: Wie geht es den anderen? Wie sieht es mit der Sinnhaftigkeit der Aufträge aus? Inwie weit sind Qualität, Termine und die Ressourcen an Material, Finanzen, Methoden in einer Balance? Welche Informationen, welche Unterstützung brauchen sie?
- Sich selbst: Wie ergeht es Ihnen selbst? Wie kümmern Sie sich persönlich um sich selbst? Wie gelingt es Ihnen, Ihren Mitarbeitenden eine fokussierte Gelassenheit zu vermitteln, oder sind Sie womöglich der Grund dafür, dass sie gewisse Dinge unausgesprochen bleiben.
Regelmässige Selbstreflexion ist eine wichtige Führungskompetenz, insbesondere beim Führen auf Distanz.
Telefongespräche ermöglichen raschen und unmittelbaren Kontakt,
Das Telefon ist nach wie vor eines der wichtigsten Kommunikationsmittel. Per Telefon können Fragen direkt geklärt werden, es lässt unmittelbares Nachhaken und konkrete Erläuterungen zu.
Es ist es unabdingbar, sich für wichtige Gespräche genügend Vorbereitungszeit zu gönnen.
- Überlegen Sie sich, welchem Ziel das Gespräch dienen soll und welche Fragen Sie mit diesem Ziel im Blick stellen wollen.
- Wer ein Gespräch führt, steht in der Verantwortung, es zu gestalten.
- Machen Sie sich sofort Notizen zu allen wichtigen Punkten und Vereinbarungen.
E-Mail ist weiterhin das wichtigste Kommunikationsmittel mit all seinen Tücken
E-Mails sind im Geschäftsleben mittlerweile zum wichtigsten Kommunikationsmittel geworden – was weder für die absendende Person noch für die empfangende Person immer als Segen empfunden wird. Denn oft sind andere Medien sinnvoller. So ist eine Absprache in vielen Fällen schneller und direkter per Telefon zu treffen als durch ein langes Hin und Her per E-Mail.
Die Möglichkeiten, sich miss zu verstehen, sind über die unterschiedlichen digitalen Kanäle noch reichhaltiger geworden.
Fettnäpfchen, die elegant zu umgehen sind…
- Fallen Sie nicht mit der Tür ins Haus. Einige persönliche Worte zur Begrüßung oder zum Abschluss machen die Lektüre angenehmer.
- Schicken Sie nicht jede Mail zur Kenntnisnahme an alle. Solche Mails werden meist sowieso nicht gelesen, sondern als lästig empfunden.
- Wenn Sie eine Mail im Zorn schreiben, schicken Sie sie zunächst an sich selbst und prüfen Sie dann mit klarem Kopf, was davon wirklich an den Adressaten gehen soll.
In Videokonferenzen kommen nonverbale Ausdrucksmittel wie Körpersprache und Mimik zum Tragen, auch wenn es zweidimensional übermittelt wird…
Um Souveränität und Empathie in der Führungsrolle auszustrahlen, ist folgenden Punkten Beachtung zu schenken:
- Achten Sie auf Themen, die nicht zur Sprache kommen. Womöglich lauern dahinter Gründe, über die es sich zu sprechen lohnt.
- Sichern Sie Zwischenergebnisse durch Zusammenfassungen ab.
- Bevor kontroverse Diskussionen aus dem Ruder laufen, kann ein Time-Out allen Beteiligten die Möglichkeit geben, sich neu zu fokussieren.
So behalten Sie im Text-Chat die Fäden in der Hand
„Chat“ steht ganz allgemein für interaktive, textbasierte Kommunikationsmedien. In der beruflichen Sphäre stoßen SMS und Chat noch auf eine gewisse Skepsis. Sie können jedoch gerade für das Führen auf Distanz wirksam und nützlich sein.
In der agilen Welt ist die Bedeutung von direkter persönlicher Kommunikation generell höher als in klassischen Arbeitskontexten.
Beim Chat ist gegenseitiges Vertrauen eine entscheidende Voraussetzung. Daneben zählen Schnelligkeit und Schlagfertigkeit zu den Erfolgsfaktoren – lange an Antworten herumzubasteln, wirkt nicht authentisch. Es kann durchaus etwas salopper zugehen und emotional werden. Partnerschaftliches Verhalten ist grundsätzlich angebracht. Damit Sie in der Führungsrolle die Fäden aber in der Hand behalten, sind Aufmerksamkeit, Interpretationsvermögen und Analysefähigkeiten gefragt.
Welche Erfahrungen machen Sie beim Führen aus der Distanz?
Ich freue mich auf Ihr Feedback via info@kneer.ch